Jules Schelvis
Jules Schelvis wurde am 7. Januar 1921 als Sohn jüdischer Eltern in Amsterdam geboren. Er lebte und arbeitete in Amsterdam bis zum 26. Mai 1943, als er zusammen mit seiner Frau und seiner Familie in das Lager Westerbork deportiert wurde. Von Westerbork aus begann sein Weg durch verschiedene Vernichtungs-, Konzentrations- und Arbeitslager, durch Sobibór, Dorohucza, Lublin und andere. Am 8. April 1945 wurde er in Vaihingen/Enz im Süden Deutschlands von der französischen Armee befreit. Nach dem Krieg kehrte er nach Holland zurück und arbeitete wie vor dem Krieg als Drucker. Erst dreißig Jahre nach seinen schlimmen Erlebnissen in den Lagern, begann er sich mit seiner Geschichte und der Geschichte des Holocausts zu beschäftigen. Heute begleitet er Gruppen und Studenten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Als einer der letzten Zeitzeugen bemüht er sich um die Aufarbeitung und Erinnerung an die Geschichte des Holocausts, zuletzt mit seinem Buch über das Vernichtungslager Sobibór, eines der Standartwerke zu diesem Thema.